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  • AutorenbildHannah MayLou

Toxische Männlichkeit

Was ist toxische Männlichkeit und warum leiden so viele Männer darunter?

Der Begriff "toxische Männlichkeit" meint nicht automatisch alle Personen die männlich sind, sondern bezieht sich auf bestimmte, männliche Verhaltensweisen die kulturell anerzogen sind.


Eine Studie im Journal of School of Psychology definiert toxische Männlichkeit als:

"Die Konstellation sozial regressiver (männlicher) Merkmale, die zur Förderung der Herrschaft, der Abwertung von Frauen, Homofeindlichkeit und mutwilliger Gewalt dienen."

Leider ist es heutzutage oft noch so, dass Männlichkeit durch folgende Dinge definiert wird:

- Stärke

- Mangel an Emotionen

- Dominanz

- sexuelles Verlangen


Ein Mann, der zu viele Emotionen zeigt, keine Lust auf Sex hat oder auf eine Frau hört, gilt somit gesellschaftlich automatisch als weniger männlich.


Nebenwirkungen

Das ist verdammt gefährlich, weil die ganze Gesellschaft darunter leidet.

Aber auch für die Männer selbst ist der Druck enorm, denn Mann kann diese Erwartungen nicht erfüllen ohne selbst darunter zu leiden oder andere zu verletzen.


Nebenwirkungen von toxischer Männlichkeit sind zum Beispiel:

- Agressionen

- keine Emotionen zeigen können oder ständig unterdrücken

- andere dominieren oder kontrollieren wollen

- eine Tendenz zur Gewalt oder eine Verherrlichung davon

- Isolation

- Alkohol- oder Drogenmissbrauch

- geringes Einfühlungsvermögen

- Sexismus

- Frauenfeindlichkeit


"Sei keine Pussy"

Von Geburt an werden Männer erzogen, ihren Schmerz, ihre "Weichheit" und ihre Trauer zu unterdrücken. Jeder Mann kennt Sätze wie "ein I* kennt keinen Schmerz", "echte Männer weinen nicht!" oder "Sei keine Pussy!".


Aber was macht das mit Männern, wenn sie lernen keine Schwäche und Trauer zeigen zu dürfen? Zwei so starke Emotionen unterdrücken zu müssen, weil sie sonst von anderen Männern (und oft auch Frauen) als "Pussy" oder "Weichei" als Synonym für "schwach" bezeichnet werden?


Suizid

Männer begehen häufiger Suizid. 2017 waren 75% der Menschen die in Deutschland Suizid begingen, männlich.


Frauen holen sich tendenziell öfter Hilfe und sprechen über ihre Probleme. Männer lernen, dass sie alles alleine schaffen müssen.


Weil toxische Männlichkeit Männer durch Dominanz und Stärke definiert, bleibt für sie auch kein Raum um über Vergewaltigung oder Missbrauch zu sprechen. Viele Männer haben schlimme Dinge erlebt, aber schaffen es nicht darüber zu sprechen, weil sie sich sonst in ihrer Identität angegriffen fühlen. Nach dem Motto "ein echter Mann kann sich doch wehren" oder "einem echten Mann passiert sowas nicht." Aber das stimmt nicht. Solche Dinge können jedem Menschen passieren, unabhängig von seinem Geschlecht.


Beispiele für toxische Männlichkeit:

- sich selbst bestimmte Gefühle verbieten

- Homofeindlichkeit

- sich angegriffen fühlen, wenn andere Männer keine Merkmale wie "Dominanz" oder "Stärke" aufweisen und nicht "typisch männliche" Dinge tun wie zB Nagellack oder Makeup tragen.

-Sexismus und Gewalt


Wenn wir eine bessere Zukunft wollen, dann müssen wir nicht nur das Rollenbild der Frau abschaffen, sonder auch das des Mannes!

Männer müssen aufhören sich gegenseitig zu verspotten wenn sie weinen oder Gefühle zeigen und lernen sich um einander zu kümmern.


Schließlich sind wir alle Menschen und wollen geliebt werden. Keiner fühlt sich gerne alleine mit seinen Problemen, also lasst uns Männer ermutigen, auch mal zu weinen uns Sorgen zu äußern, anstatt ssie in Wut etc. zu verwandeln und kompensieren.


Bist du auch von toxischer Männlichkeit betroffen? Erwischt du dich manchmal, dass du Männer dafür verurteilst wenn sich etwas nicht "typisch männliches" tun? Woran liegt das?

Schreib es gerne in die Kommentare!


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